Die Erosionspyramiden

Kurz vor der Ankunft in Zone, im Ortsteil Cislano, eröffnet sich das majestätische Panorama der Erosionspyramiden, im Volksmund auch „Steinfeen“ genannt, wissenschaftlich jedoch als „Erosionspyramiden“ bezeichnet. Dieses äußerst seltene Naturphänomen, von dem es weltweit nur wenige Beispiele gibt, entsteht durch die Wirkung von Wasser auf ein stark geneigtes Moränengelände; die großen Felsblöcke, die auf den Spitzen der Pyramiden ruhen, wirken wie schützende „Hüte“ für das darunterliegende Erdreich und verringern so die Wirkung des Wassers. Sie stellen ein bedeutendes Zeugnis der geologischen Entwicklung der alpinen Eiszeit und der nacheiszeitlichen Epoche dar.

Die ausgedehnte Moräne, aus der sie hervorgehen, wurde vor etwa 150.000 Jahren von einem Seitenarm des mächtigen Gletschers hinterlassen, der aus dem Val Camonica kam und während der dritten Riss-Eiszeit das heutige Becken des Iseosees füllte. Das Moränenmaterial besteht aus einer Mischung von Erde und kleinen Kieselsteinen unterschiedlicher Größe und Herkunft, die gerade so weit verfestigt und zementiert sind, dass sie eine gewisse Stabilität aufweisen, aber dennoch leicht von Regenwasser erodiert werden können. Die erosive Wirkung des Regens trennt nach und nach große Felsbrocken (bis zu 6 Meter im Durchmesser) vom übrigen Material ab. Diese Felsbrocken schützen das darunterliegende Erdreich wie ein Schirm, wodurch sich eine Erdsäule – die Pyramide – formen kann, die bis zu 30 Meter hoch werden kann. Zudem wird sie durch eine schützende Tonschicht überzogen, die durch das Wasser an den Seiten der Säule abgelagert wird. Sobald der Felsblock auf der Spitze herabfällt, zerfällt die Pyramide rasch, bis sie auf einer tieferen Ebene einen neuen „Hut“ findet – ein äußerst empfindliches Naturwunder, das durch ganz besondere Umweltbedingungen und physikalische Kombinationen entsteht.

Regionale Naturreserve

Es handelt sich um ein Regionales Naturschutzgebiet, das 1984 eingerichtet wurde und sich über eine Fläche von etwa 21 Hektar erstreckt.

Es gibt einen rund 1 km langen Rundweg, der vollständig ausgestattet ist. Entlang dieses Weges befinden sich mehrere didaktische Tafeln, die das Phänomen sowie die Merkmale des Gebiets (Geomorphologie, Flora, Fauna usw.) erklären. Der Weg ist mit künstlichen Stufen, Aussichtsterrassen und zahlreichen Rastplätzen versehen und eignet sich auch für Kinder.

Das Naturschutzgebiet ist ganzjährig geöffnet.