
Dinosaurierspuren
Nach sorgfältiger Analyse durch Wissenschaftler wird die Bedeutung der in Zone entdeckten Spuren immer deutlicher. Sie werden großen Archosauriern zugeschrieben – Vorfahren von Krokodilen und Dinosauriern. Es handelt sich um rund siebzig Abdrücke, verteilt auf fünf Schrittfolgen, und es ist wahrscheinlich, dass sich noch weitere unter Vegetation und Gesteinsschichten darüber oder darunter verbergen.
Es sind die ersten Reptilienspuren, die in der Lombardei aus der frühen Zeit der Dinosaurier stammen – die größten und am besten erhaltenen in ganz Italien.
Doch nicht nur das: Laut Experten helfen diese Spuren auch dabei, das Alter der Gesteine und anderer an verschiedenen Orten der Welt entdeckter Fossilien und Dinosaurier zu bestimmen. Auf diese Weise tragen sie zum besseren Verständnis der Evolution jener Reptilien bei, aus denen sich später Dinosaurier entwickelten. Obwohl sie den Bewohnern von Zone schon lange bekannt waren, gerieten die Spuren erst vor Kurzem in den Fokus der Wissenschaft – ein Forscherteam bestehend aus Fachleuten des Naturkundemuseums Mailand, des Naturwissenschaftlichen Museums Trient, des Naturkundemuseums Brescia und der Universität „La Sapienza“ in Rom.
Es handelt sich also um fünf Schrittfolgen („Fährten“ nennen sie die Paläontologen), die in verschiedene Richtungen über zwei fast senkrecht stehende Gesteinsschichten verlaufen und eine Gesamtfläche von etwa 50 Quadratmetern bedecken. Vor 220 Millionen Jahren waren diese Schichten Teil einer weitläufigen, schlammigen Ebene mit Flüssen, die in ein flaches tropisches Meer mündeten.
Vor etwa 15 Millionen Jahren, als sich die Alpen zu falten begannen, wurden die einstigen Ablagerungen, die inzwischen zu Gestein geworden waren, gehoben und in die vertikale Position gebracht, wie wir sie heute sehen. Alle Abdrücke stammen von vierbeinigen Tieren – pflanzen- oder halbpflanzenfußgängigen Dinosauriern – mit einer Länge von 2 bis 6 Metern.
Diese Tiere bewegten sich mit engem, ziemlich geradem Gang, was auf eine Körperstruktur mit senkrecht unter dem Rumpf stehenden Gliedmaßen hinweist. Die Vorderbeine waren kleiner als die Hinterbeine, und die Hände setzten mit einer charakteristischen Drehung im Vergleich zu den Füßen auf. In den am besten erhaltenen Spuren lassen sich deutlich fünf Finger an Händen und Füßen zählen, ebenso wie die Abdrücke von Krallen sowie grob die Umrisse von Ballen und Fersen.
Da nicht alle Skelette der im Trias lebenden Tiere bekannt sind, konnte bislang nicht mit Sicherheit festgestellt werden, zu welchem Tier genau die Spuren gehörten.